-1- Welchen Verdacht hast du? | Antwort | |
Periphere arterielle Verschlusskrankheit der unteren Extremität (Stadium III nach
Fontaine)
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-2- Was interessiert dich nun anamnestisch? | Antwort | |
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-3- Wie sieht deine Basisdiagnostik aus? | Antwort | |
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-4- Es gibt eine nicht apparative Untersuchung, die du aufgrund der schweren Herzinsuffizienz nicht durchführen darfst. Welche ist das und wie wird diese durchgeführt und interpretiert? | Antwort | |
Lagerungsprobe nach Ratschow → Der Patient wird in Rückenlage gebeten, seine Füße senkrecht nach oben zu nehmen und Bewegungen in den Füßen durchzuführen. Nach zwei Minuten wird der Patient aufgefordert, sich auf die Liege zu setzen und seine Beine von der Liege hängen zu lassen.
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-5- Die wichtigste apparative Screeninguntersuchung ist die Bestimmung des Knöchel-Arm-Index, daher solltest du grob wissen, was der Index aussagt. | Antwort | |||
Nach Ruhezeit ist der Blutdruck im Liegen bei Gesunden im Knöchelbereich etwas höher als an den Oberarmen. Wenn beide
Blutdruckwerte (Knöchel und Oberarm) mit Hilfe von Blutdruckmanschette und Dopplersonographie gemessen und ins Verhältnis gesetzt werden, resultiert bei Gesunden ein Index von
> 1. Je stärker die Durchblutung in den Beinen beeinträchtigt ist, desto niedriger wird der Index.
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-6- Dein Patient hat nun einen ABI von 1,4, obwohl du eine pAVK für sehr wahrscheinlich hältst. Wie könnte das erklärbar sein? | Antwort | |
Da der Patient Diabetiker ist, könnte eine Mönckeberg-Sklerose ursächlich sein. Hierbei lagern sich
Hydroxylapatit-Kristalle in der Tunica media der Gefäße ab und versteifen die Wand. Dadurch werden die Gefäße bei der Blutdruckmessung unter Umständen nicht adäquat komprimiert
und es können falsch hohe Werte resultieren.
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-7- Kennst du einen anderen Index, den du nun bestimmen könntest? | Antwort | |
Der Großzehen-Arm-Index könnte alternativ bestimmt werden, da die Digitalarterien von der
Mönckeberg-Sklerose weniger betroffen sind. Werte unter 0,7 sind dabei als pathologisch zu werten.
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-8- Welche weitere Untersuchung lässt du durchführen, wenn Anamnese, klinische Untersuchung und ABI für eine pAVK sprechen? | Antwort | |
Farbkodierte Duplexsonographie
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-9- Nenne die Vorteile dieser Untersuchung? | Antwort | |
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-10- Kennst du weitere Untersuchungsmethoden, die bei bestimmten Fragestellungen herangezogen werden? | Antwort | |
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-11- Sagt dir das Irisblendenphänomen etwas? | Antwort | |
Es handelt sich um einen klinischen Test, bei dem der Untersucher an der betroffenen Extremität die Haut mit
dem Finger eindrückt. Bei einer höhergradigen pAVK färbt sich die Haut nach dem Loslassen nur vom Rande her wieder an und das deutlich verzögert.
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-12- Welche Differentialdiagnosen fallen dir zu deinem Patienten ein? | Antwort | |
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-13- Wie wird die pAVK hierzulande üblicherweise eingeteilt? | Antwort | |||
Fontaine-Ratschow
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-14- Weisst du, was das Walking-Through-Phänomen ist und was rätst du diesen Patienten? | Antwort | |
Diese Patienten können den Schmerz “überlaufen”, d.h., wenn sie Schmerzen haben, reicht es aus, langsamer
zu gehen, sie müssen keine Pause einlegen. Diesen Patienten solltest du dennoch raten, bei Schmerzen zu pausieren, da sonst kleinere ischämische Gewebeschäden resultieren
können.
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-15- Dein Patient leidet an einer pAVK im Stadium III. Kannst du pathophysiologisch erklären, warum Patienten in diesem Stadium morgens häufig Ödeme haben? | Antwort | |
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-16- Bei der pAVK kann anamnestisch auf die Lokalisation der Stenose geschlossen werden. Wo hat dein Patient mit Wadenschmerzen die Stenose und ab wo fehlen die Pulse? | Antwort | |
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-17- Das Leriche-Syndrom ist eine Sonderform der pAVK. Was kannst du darüber berichten? | Antwort | |
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-18- Warum verläuft der akute Verschluss durch einen Embolus häufig dramatischer als der chronische Verschluss durch Atherosklerose? | Antwort | |
Bei der chronischen Form hat der Körper bereits Kollateralkreisläufe ausgebildet.
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-19- Kommen wir nun zur Therapie. Wie behandelst Du einen Patienten, der eine pAVK im Stadium I hat? | Antwort | |
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-20- Wie ist der positive Effekt des Gehtrainings auf den Krankheitsverlauf zu erklären? | Antwort | |
Durch das Gehtraining kommt es zur Bildung von Kollateralgefäßen, die die Durchblutung
verbessern.
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-21- Wie behandelst du einen Patienten im Stadium II ? | Antwort | |
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-22- Thrombozytenaggregationshemmer scheinen keinen positiven Effekt auf das Fortschreiten der pAVK zu haben, warum sind sie trotzdem essentieller Bestandteil der Therapie? | Antwort | |
Die meisten Patienten mit einer pAVK versterben an kardialen oder zerebrovaskulären Ereignissen, da die
Atherosklerose häufig das gesamte Gefäßsystem betrifft. Thrombozytenaggregationshemmer wirken hier präventiv und sind somit essentieller Bestandteil der
Therapie.
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-23- Der Einsatz durchblutungsfördernder Medikamente wie Naftidrofuryl wird bei einer pAVK nicht unkritisch gesehen. Hast du eine Vorstellung, wie Kritiker argumentieren? | Antwort | |
Durch diese Medikamente wird die Durchblutung in allen, also auch den gesunden Gefäßen, durch Erweiterung
der Gefäße verbessert. Die bessere Durchblutung in den gesunden Gefäßen kann begünstigen, dass im kranken Gefäßabschnitt weniger Blut ankommt (Steal-Effekt).
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-24- Wie würdest du deinen Patienten im Stadium III therapieren? | Antwort | |
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-25- Warum ist das strukturierte Gehtraining ab Stadium III kontraindiziert? | Antwort | |
Der Muskel würde der Haut - durch das Gehtraining - das nötige Blut, das für die Wundheilung erforderlich
ist, entziehen.
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-26- Wie würdest du einen Patienten im Stadium IV therapieren? | Antwort | |
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-27- Wie heißt das interventionelle Standardverfahren? | Antwort | |
Perkutane transluminale Angioplastie (PTA) → unter angiographischer Kontrolle wird über die Leiste ein
Führungsdraht mit einem Ballon eingeführt, der dann über der Stenose geöffnet und das Gefäß so dilatiert wird (ggf. mit Stenting)
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-28- Kennst du ein weiteres interventionelles Verfahren? | Antwort | |
Thrombolyse → lokal wird zum Beispiel Uro- oder Streptokinase verabreicht
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-29- Welche Operationsverfahren kennst du? | Antwort | |
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-30- Welches Bypassmaterial wird bevorzugt verwendet? | Antwort | |
autologe V. saphena magna
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-31- Hast du eine grobe Vorstellung, wann welches Verfahren eingesetzt wird? | Antwort | |
Interventionelle Verfahren sind schonender und werden bevorzugt eingesetzt bei Versagen der bisherigen
Therapie, wenn das Gehtraining nicht aufgenommen werden kann oder bei starkem Wunsch oder Beeinträchtigung des Patienten. Operative Verfahren kommen zum Einsatz, wenn
interventionelle Verfahren ausgeschöpft sind oder ungeeignet erscheinen, z.B wenn die Läsion das Gelenk überschreitet (Femoralisgabelläsion).
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-32- Kannst du die letzte Ausführung erläutern? | Antwort | |
Wenn in der Gelenkregion ein Stent eingesetzt werden würde, kann dieser durch Bewegung eine Fraktur
erleiden und das Gefäß verschließen, daher wird ein operatives Vorgehen in Gelenkregionen bevorzugt.
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-33- Was könntest du einem Patienten mit höhergradiger pAVK anbieten, um eine Amputation zu verhindern und die Schmerzen zu mindern, wenn interventionelle und operative Verfahren nicht in Frage kommen? | Antwort | |
Prostaglandin E1 (Infusionstherapie) hemmt die Thrombozytenaggregation und wirkt vasodilatatorisch. Der
Effekt ist wissenschaftlich aber nicht eindeutig belegt. Zudem gibt es viele chronische Erkrankungen, die mit einer solchen Therapie nicht vereinbar sind.
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34- Welche Komplikationen drohen deinem Patienten aufgrund der pAVK? | Antwort | |
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-35- Dein Patient hat, wie viele pAVK Patienten, neben einer pAVK zusätzlich einen Hypertonus. Was musst du bei der medikamentösen Hypertoniebehandlung bedenken? | Antwort | |
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